Peter und Markus sind beide dieses Jahr 60 geworden. Peter
ist seit drei Jahren verwitwet, Markus seit 10 Jahren geschieden. Sie kennen
sich seit der Schulzeit und sind auch danach Freunde geblieben. Diese
Freundschaft ist aber in den letzten Monaten etwas ins Wanken geraten: Peter
mag das Jammern von Markus nicht immer gleich gut ertragen: Er fühlt sich stets
müde und abgeschlagen, wird seine Pfunde nicht mehr los, am Arbeitsplatz wird
er nicht mehr ganz ernst genommen, der Bewegungsapparat schmerzt zunehmend, er
ist häufig stark erkältet und die Pillen, die ihm der Hausarzt verschrieben
habe gegen hohen Blutdruck und zur Unterstützung seines Cholesterin- resp.
Fettstoffwechsels mag er auch nicht immer nehmen. Nachts liegt er oft wach und
grübelt, er fühlt sich zunehmend einsam, was auch damit zusammenhänge, dass er
kaum noch Frauen kennen lernt. Auch Freunde hat er nur noch wenige. Er wird
immer fauler, kann sich nicht mehr für körperliche Aktivitäten aufraffen,
selbst das Einkaufen von Kleidern fällt ihm oft (zu) schwer, so dass er lieber
in seinen allmählich abgetragenen Klamotten herumläuft. Schon kleinste Probleme
stressen ihn unheimlich. Entsprechend sieht Markus aus: Unzufrieden,
herabfallende Mundwinkel, fahle Haut, Wampe, wenig attraktive Klamotten,
eingefallene Schultern, leerer Blick ohne Lebensfreude. In seiner Freizeit
schaut er viel fern, oft wahllos.
Anders Peter: Minimales Übergewicht, gesunde Hautfarbe,
fröhliche Ausstrahlung, leuchtende Augen, hat sich vor 5 Jahren noch
selbständig gemacht, weil er kein „corporate animaler Erfüllungsgehülfe“ von
jungdynamischen HSG- und Harvard-Master-Abgänger mehr sein wollte. Peter ist
voller Energie, meist gut drauf, mit einem ehrlichen Lächeln im Gesicht, über
das Alter und seine Rente macht er sich wenig Gedanken. Aufgrund seiner
einnehmenden Art fällt es ihm nicht schwer, Leute kennen zu lernen, auch
Frauen. In seiner Freizeit trifft er Freunde und scheut sich auch nicht vor der
Natur.
Unterschiedliches
Altern
Warum altern wir so unterschiedlich? Eine Frage, die viele
umtreibt, auch Bioengeenering- und ähnliche Firmen. Viele sagen, es seien die
Gene, andere die Umwelt und nicht wenige, der persönliche Lebensstil. Der
Adipositas-Forscher George Bray hat es auf seine Art formuliert: „Gene laden
die Pistole und der Lebensstil und die Umwelt drücken ab.“
Was aber sind Alterungsfaktoren?
· - Zunahme des Körperfettanteils
· - Abnahme der Muskulatur
· - Zunahme der Insulinresistenz (=höhere
Zuckerwerte)
· - Erhöhung des Blutdrucks
· - Erhöhung des Ruhepulses
· - Erhöhung der schlechten Cholesterinwerte
· - Verminderung der Herz-Kreislauf-Kapazität
· - Abnahme der Libido (Lust)
· - Abnahme der Potenz
· - Abnahme der Koordination und Beweglichkeit (=
erhöhte Sturzgefahr)
· - Abnahme der Gehirnmasse
· - Abnahme von Konzentration und Merkfähigkeit
· - Schlaffer werden der Haut
· - Zunahme von Stimmungsschwankungen und
Erschöpfungsdepressionen
· - Steigende Krebshäufigkeit und anderer
chronischer Erkrankungen
· - Zunehmende Isolation
Älter werden ist wirklich toll, gell...? Viele dieser
Faktoren setzen zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr bereits ein, denn für die
Natur haben wir theoretisch unseren Reproduktionsauftrag erfüllt. Nach dem 50.
Lebensjahr kommt eine deutliche Beschleunigung hinzu...
Die viele umtreibende Frage lautet: Sind wir dem „einfach
so“ ausgeliefert? Die mittlerweile hochwissenschaftliche und nicht mehr billig
antiaging-mässige Antwort lautet entschieden: NEIN!
Um zu verstehen, was wir
alles dagegen tun können, müssen wir in die Tiefe unserer Zellen, von denen wir
ca. 70 Billionen besitzen, steigen. Lange dachten wir, dass die Zelle die
kleinste Einheit unseres Körpers ist. Was sich darin abspielte, wussten wir nicht.
Die Zelle war für uns gewissermassen eine Black
Box. Erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts begann die Wissenschaft
dieses Geheimnis zu lüften, unter anderem auch dank der Erfindung des
Elektronen-Mikroskopes.
Man entdeckte den Zellkern, die DNA (Watson und Crick) und verstand die Funktion der Chromosomen, auf denen sich unsere Gene befinden, besser und besser. Bei den Chromosomen begegnen wir an deren Enden den Telomeren, spezielle Abschnitte der DNA, die bei jeder Zellteilung kürzer werden. Diese Telomere beeinflussen, wie schnell Zellen (und damit auch wir) altern. Dies hängt davon ab, wie schnell sich die Telomere abnutzen. Die ausserordentliche Entdeckung, die u.a. die Medizin-Nobelpreisträgerin von 2009, Elisabeth Blackburn und ihr Team, aber auch andere Forschergruppen, gemacht haben, besteht darin, dass sich die Enden unserer Chromosomen tatsächlich verlängern können. Folglich ist Altern nicht einfach Schicksal, sondern ein dynamischer Prozess, der beschleunigt oder verlangsamt oder sogar rückgängig gemacht werden kann! Altern muss nicht, wie lange Zeit geglaubt, eine Einbahnstrasse hin zu Verfall und Siechtum sein. Älter werden wir alle, aber wie, hängt in hohem Masse von unserer zellulären Gesundheit ab – und die haben wir in unseren eigenen Händen!
Man entdeckte den Zellkern, die DNA (Watson und Crick) und verstand die Funktion der Chromosomen, auf denen sich unsere Gene befinden, besser und besser. Bei den Chromosomen begegnen wir an deren Enden den Telomeren, spezielle Abschnitte der DNA, die bei jeder Zellteilung kürzer werden. Diese Telomere beeinflussen, wie schnell Zellen (und damit auch wir) altern. Dies hängt davon ab, wie schnell sich die Telomere abnutzen. Die ausserordentliche Entdeckung, die u.a. die Medizin-Nobelpreisträgerin von 2009, Elisabeth Blackburn und ihr Team, aber auch andere Forschergruppen, gemacht haben, besteht darin, dass sich die Enden unserer Chromosomen tatsächlich verlängern können. Folglich ist Altern nicht einfach Schicksal, sondern ein dynamischer Prozess, der beschleunigt oder verlangsamt oder sogar rückgängig gemacht werden kann! Altern muss nicht, wie lange Zeit geglaubt, eine Einbahnstrasse hin zu Verfall und Siechtum sein. Älter werden wir alle, aber wie, hängt in hohem Masse von unserer zellulären Gesundheit ab – und die haben wir in unseren eigenen Händen!
Zellalterung
Bisher lautete die Frage: Warum altern Menschen
unterschiedlich? Die wichtigste Ursache ist das Altern der Zellen. Neu lautet
die Frage also: Was führt dazu, dass Zellen schneller oder gar vorzeitig
altern? Die Antwort liegt in den Telomeren, also unseren Chromosomen-Enden.
Zu Ihrem besseren Verständnis, was Telomere sind:
Stellen Sie sich Schnürsenkel vor. An ihren Enden hat es
Plastikkappen, sogenannte Stifte oder Pinken. Diese sollen verhindern, dass die
Schnürsenkel ausfransen. Stellen Sie sich nun bitte vor, die Schnürsenkel wären
die Chromosomen. Die Telomere sind genau diese Stifte, die verhindern, dass die
Chromosomen und damit das Erbmaterial zerfasert. Leider verkürzen sich die
Telomere im Lauf eines Lebens, insbesondere bei unsachgemässer Wartung gehen
die Stifte kaputt und die Chromosomen fransen aus wie Schnürsenkel. Dann kann
man sie auch wegwerfen, wie die Zellen auch, denn die Telomere werden immer
kürzer und kürzer, bis sich die Zelle nicht mehr teilt und „seneszent“ wird.
Man könnte auch von „Zelldebilität“ sprechen. Seneszente Zellen verlieren aber
nicht nur die Fähigkeit zur korrekten Teilung (replikative Seneszenz), sondern
stecken andere Zellen an, wie eine faule Orange die anderen in einem Bottich:
Sie setzen entzündungsfördernde Substanzen frei (Zytokine), die uns anfälliger
für Schmerzen und chronische Erkrankungen, zu denen infolge Zellfehlteilung(en)
auch Krebs gehört. Es endet die Gesundheitsspanne viel zu früh und es beginnt
die Krankheitsspanne.
Einfluss auf die
Telomere
Die weltweite Forschung hat diverse negative Beeinflusser
der Telomere, deren Länge übrigens in hochspezialisierten Labors bestimmt
werden kann, eruiert:
Psyche
· - Chronischer Stress
· - Mangelhafte oder fehlende Resilienz (Umgang mit
chron. Stress)
· - Mangelnde mentale Regeneration (Entspannung)
· - Mangelnde Sinnfindung beruflich und/oder privat
· - Starke ungewollte Abhängigkeiten
Physis
· - Mangelnde körperliche Aktivität
· - Schlechte Schlafqualität
· - Zu wenig Schlaf (mangelnde körperliche
Regeneration)
· - Gestörter Zucker- und Fettstoffwechsel
· - Ernährungssünden (zu hoher Zuckerkonsum, zu viel
industriell gefertigte Nahrung)
· - Genussmittel im Übermass
Umwelt
· - Arbeitsplatzunzufriedenheit
· - Zu langer Arbeitsweg
· - Toxische Expositionen
· - Unbefriedigende Wohnsituation
· - Mangelhafte oder schlechte Beziehungsqualität
· - Isolation
(Zu den positiven Beeinflusser gehört immer der
Umkehrschluss zu den obenstehenden Kill-Faktoren). Klartext-Beispiel: Eine schlechte Beziehung hat nicht nur
mit Glück oder weniger Glück zu tun, sondern ist ein vorzeitiger Alterungs- und
Lebensbegrenzungsfaktor.
Im Rahmen unserer langjährigen Stress- und
Resilienz-Recherchen tut sich nun auf intimster Ebene unseres Körpers, der
Zelle und ihrem Kern, ein Füllhorn von faszinierenden Beeinflussungsmöglichkeiten
auf für ein Leben in Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Humor und sehr langer
Gesundheitsspanne!
Gerne würden wir Ihnen vieles davon mehr in unserem
Abend-Seminar
"LA DOLCE VITA – was uns antreibt oder bremst" näher bringen.
"LA DOLCE VITA – was uns antreibt oder bremst" näher bringen.
Info und Anmeldungen unter 061/225 92 77 oder info@caimi-health.ch.
Die Teilnehmerzahl ist auf 10 beschränkt!
Wir freuen uns auf Sie!
© Dr. med. Marco Caimi
1 Kommentar:
Gut geschrieben Bushman!
Gruss aus dem Busch.
Lukas
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