Montag, 15. Mai 2017

DIE BESTE MEDIZIN

„Nichts in der Welt wirkt so ansteckend wie das Lachen und gute Laune“, hat Charles Dickens einmal gesagt. Der Philosoph Immanuel Kant meinte: „Drei Dinge helfen die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.“ Und Charlie Chaplin sagte: “Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.“

Der Tag des Lachens

Wussten Sie, dass es einen Weltlachtag gibt? In der Tat, jeweils am 7. Mai. Leider habe ich noch nie eine Bühne gefunden, um an diesem Tag Kabarett zu machen. Er wird seit 1998 zelebriert. Ins Leben gerufen hat ihn Madan Kataria. Der Gründer der Lach-Yoga-Bewegung hat seine eigene Philosophie: „Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind. Wir sind glücklich, weil wir lachen.“

Lachen ist nicht Lachen...

Vorsicht: Nicht jedes Lachen ist echt, manchmal lächeln wir auch aus Höflichkeit. So ein falsches Lachen ist leicht zu erkennen, am Tonfall oder wenn es abrupt aufhört. Vor allem aber erkennt man es an den Augen. Ein echtes Lächeln, das sogar einen eigenen Namen hat: Duchenne-Lächeln, benannt nach dem französischen Wissenschaftler Guillaume-Benjamin Duchenne, aktiviert den Augenringmuskel, den man nicht bewusst steuern kann. Kleinste Hautverdickungen und kurzfristige Krähenfüsschen zeigen: Das Lachen ist echt!

Die Gelotologie, begründet vom Psychiater William F. Fry, ist die Wissenschaft, die die Auswirkungen des Lachens untersucht. Viele Erkenntnisse hat sie bereits hervorgebracht wie zum Beispiel, dass fröhliche Menschen gelassener, optimistischer, kreativer, weniger nervös, kontaktfreudiger, beliebter und dadurch auch erfolgreicher sind. Lacht man eine Minute lang, entspricht dies einem 45minütigen Entspannungstraining.

Eine verrückte Studie

Eine ganz spezielle, aber trotzdem eindrückliche Studie haben Ernest Abel und Michael Kruger von der Wayne State University durchgeführt. Sie haben sich die Autogramm-Karten von 230 Baseball-Spielern aus dem Jahre 1952 genauer angeschaut. Ergebnis der Untersuchung:
Im Schnitt wurden die, die auf dem Foto nicht gelächelt haben, 72,9 Jahre alt. Die, die breit gegrinst haben, 79,9 Jahre.

Es bräuchte aber gar keine Studie, um zu wissen, dass häufiges Lachen das Leben verlängert: 80 Muskeln am ganzen Körper und 17 im Gesicht sind an einem herzhaften Lachen beteiligt. Herz-Kreislauf-System, Stimmbänder, Zwerchfell und Stoffwechsel werden stimuliert. Nach dem Lachen sinken der Blutdruck und der Puls, körpereigene Rauschgifte (Endorphine) sorgen für Glücksgefühle, Stresshormone werden abgebaut oder deren Ausschüttung gedrosselt. Mehr Sauerstoff wird über die Lunge in den Körper transportiert und es gelangen mehr Abwehrstoffe ins Blut. Die Schmerzempfindlichkeit nimmt ab, wenn man lacht und das Wichtigste zuletzt: Lachen macht glücklich und wird dadurch zur besten und günstigsten Medizin, frei von unerwünschten Nebenwirkungen.

Der Zahn der Zeit...

Trauriger Fakt: Mit den Lebensjahren vergeht einem offenbar das Lachen: Während Kinder im Vorschulalter jeden Tag mehr als 400 Mal lachen, tun das Erwachsene nur noch 15 Mal am Tag – wenn überhaupt. Nicht nur der Spieltrieb nimmt offenbar ab, sondern auch das Bedürfnis (oder die Gelegenheiten?) zum Lachen. Wir hören ja nicht auf zu spielen, weil wir älter werden, sondern wir werden älter, weil wir aufhören zu spielen...Das Gleiche gilt auch für das Lachen.

Die gute Nachricht zu Schluss

Lachen wirkt ansteckend – wusste doch schon Charles Dickens! Daher macht es Sinn, sich nicht nur mit Miesepetern zu umgeben. Gut ist, wenn man als Vorbild vorangeht: Schenken Sie mal wieder ein Lächeln, auch jemandem Fremden und pfeiffen Sie dabei auf irgendwelche Correctnes. Sie werden sehen – meist kommt eines zurück.

Gehen Sie an Orte, wo gelacht wird: In gesellige Runden, ins Kino oder noch besser: Ins Kabarett oder die Komödie!

Auch als Kabarettist suche ich selbst solche Orte auf. Das und selbst ab und an auf der Bühne zu spielen brauche ich, um das heutige Gesundheitswesen mit Typen wie Alain Berset auszuhalten – beste Psychohygiene gegen staatliche Dummheit!
(Zu Risiken und Nebenwirkungen dazu fragen Sie mich als Arzt oder Alexander Haener als Geschäftsführer oder lesen die Homepage: megaschwiizer.ch)


© Dr. med. Marco Caimi, Arzt und Kabarettist