Ein alter Schamane aus
Indien unterrichtete seine Enkel in der Kunst des Heilens. Er sprach davon,
dass auch in ihnen, wie in jedem anderen Menschen, zwei Wölfe leben und dauernd
miteinander kämpfen.
„Einer der Wölfe
erzeugt Krankheit,“ sagte der Schamane. „Seine Nahrung setzt sich aus Angst,
Furcht, Wut, Neid, Gier, Eifersucht und Selbstzweifeln zusammen. Die des
anderen Wolfs enthält die Gesundheit, Selbstvertrauen, Freude, Zuversicht,
Glück, Demut, Liebe und Mitgefühl.“
Die Enkel lauschten
gebannt seinen Worten und machten sich fleissig Notizen. Als der Schamane mit
dem Unterricht fortfahren wollte, meldete sich einer der Enkel:
„Moment, Grossvater,
du hast uns noch nicht verraten, welcher der Wölfe den Kampf gewinnt.“ Der
Schamane antwortete seinem Enkel: „Ist das nicht völlig klar? Es gewinnt immer
der Wolf, den du fütterst!“
Eine wunderbare Geschichte, die eine der wichtigsten
Weisheiten des Lebens enthält: Dass wir unser Schicksal in den eigenen Händen
haben. Es ist unsere Entscheidung, welcher der beiden Wölfe wir füttern. Aber
es ist eine Entscheidung. Viele Menschen treffen selten Entscheidungen, was
natürlich auch eine ist...Bloss: von welcher Qualität und Konsequenz?
Unsere Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden, ja
selbst die Eigenliebe hängt davon ab, wie wir unser Leben gestalten, welchen
Empfindungen wir Raum geben und welche wir nähren. Wenn sich unsere Seele
wohlfühlt, weil wir den einen Wolf nähren, resultiert daraus Gesundheit und
Wohlbefinden. Ein glücklicher Mensch ist viel seltener krank. Dazu gehört ein
Leben zu führen, dass zu uns passt und unseren Wünschen entspricht. Dafür
braucht man das Selbstvertrauen, ohne Angst Neuland zu betreten, ohne Furcht
die eigene vermeintliche Komfortzone zu verlassen, die aber nicht selten eine
Null-Emotions-Zone ist, eingezäunt von unserer Vollkaskomentalität oder wie
kann es sonst sein, dass sich der Umsatz von Antidepressiva und Tranquilizern
in den letzten 10 Jahren verdoppelt haben? Alles glückliche Menschen...
Angst lähmt und
frisst die Seele auf
Viele Menschen haben Angst. 40 Millionen Amerikaner werden
pro Jahr mit einer Angststörung diagnostiziert. Starke Beruhigungsmittel wie
Xanax bringen der Pharmaindustrie jährlich Milliarden Dollars ein. Wie die „New
York Times“ kürzlich berichtete, haben die Angststörungen die Volkskrankheit
Depression abgelöst. Laut dem National Institute of Mental Health leiden heute
38% aller Mädchen und 26 % aller Jungen zwischen 13 und 17 an einer
Angststörung. In der Schweiz sind etwa 2/3 aller SchülerInnen dauernd oder
irgendwann mal in einer psychologischen Abklärung oder Therapie. Schöne neue
Welt: Auf den Campus der Universitäten und in Schulen ist die Angststörung das
grösste Gesundheitsproblem. Die Generation der Babyboomer, zu der auch der
Schreibende gehört, hat den Kindern jede Frustration zu ersparen gesucht. Jeder
Harm wurde von den Kids ferngehalten. Kinder brauchen aber auch die Erfahrung,
dass es im Leben Widerwärtigkeiten gibt und nicht nur Kuschelzoos. Im
angelsächsischen Raum spricht man bei solchen Studenten und Schülern mit dem
grossen Empfindsamkeitskult von „Snowflakes“, was übersetzt etwa so viel wie „zarte
Seelchen“ bedeutet.
Der Zeitgeist?
Obschon die Angststörung als klinische Erkrankung gilt,
scheint die grassierende Ängstlichkeit mehr ein Symptom unserer Zeit zu sein.
Der Systemtheoretiker Niklas Luhmann hat schon in den achtziger Jahren die
Angst zum Grundrauschen unserer „durchrationaliserten und entemotionalisierten
Gesellschaft“ erklärt.
Hinzu kommt, dass unser rastloser Lebensstill mit der
ungeheuren Beschleunigung aller Kommunikationsprozesse die menschliche Psyche
in stete Alarmbereitschaft versetzt. Wir kommen nicht mehr zur Ruhe und vor
allem nicht mehr zu uns selbst. Wer sich abhanden kommt, hat Angst und verharrt
wie das Kaninchen vor der Schlange. Der „aussengeleitete Mensch“ (Heinz Bude: Gesellschaft der Angst, 2014), der sich
ständig an anderen statt an seinen inneren Werten und Zielen misst, in
notorischer Angst vor dem Abstieg und deshalb in ängstlichem Konformismus lebt,
ist der Normaltypus unserer Tage. Er ist getrieben vom Gefühl des Zeitdrucks,
von chronischem Stress und Konkurrenzdenken in hochkompetitiven Ballungsräumen
und ein Opfer dessen, was der italienische Philosoph Giacomo Marramao mit dem Begriff
„Zeitsyndrom“ als Grundlage der globalisierten Gesellschaft erfasst hat: Der
wachsenden Diskrepanz zwischen dem Übermass an Möglichkeiten und der fehlenden
Zeit zu ihrer Erfahrung.
Auch jüngere Menschen, die ihren sozialen Status, für die
meisten das Synonym des Selbst, an
der Anzahl ihrer Likes ablesen und ihre realen Defizite an den durchgestylten
Online-Profilen ihrer 799 Facebook-Freunden messen, geraten in eine lähmende
Angstspirale.
Experten
Sie sind sich nicht wirklich einig, was unter krankhafter
Angst zu verstehen ist. Stützen wir uns also auf das „Diagnostic and Statistic
Manual of Mental Disorders“. Dieses definiert die Angststörung als eine sich
über mind. ein halbes Jahr erstreckende
Periode unkontrollierbarer Sorgen, die von mindestens drei der folgenden
Konstanten begleitet ist:
- Permanente Unruhe
- Chronische Erschöpfung
- Konzentrationsstörungen
- Freudverlust
- Entscheidungsunfähigkeit
- Dauernde Anspannung und anhaltende Ein- und/oder Durchschlafstörung
Fragen:
- Warum leben Menschen so unterschiedlich glückliche Leben?
- Warum werden die einen aktiv und verharren die anderen in der Paralyse einer vermeintlichen Pseudosicherheit?
Gedankenfrage:
Was kann ich tun, wie muss ich kommunizieren, was muss ich
vorleben, damit ich Menschen zum Handeln bringe?
So langsam beginnt es mir zu dämmern...Dieses Wissen möchte
ich Ihnen gerne in unserem kurzweiligen Abendseminar „LA DOLCE VITA“ weitergeben.
Info und Anmeldungen unter 061/225 92 77 oder info@caimi-health.ch.
Die
Teilnehmerzahl ist auf 10 beschränkt! (31. August 2017 ausverkauft!)
In uns allen schlummert so viel mehr, als die meisten von
uns glauben. Tun Sie endlich, was Sie schon lange tun möchten. Schieben Sie
Träume und Ziele nicht weiter auf und lassen Sie sich nicht länger von Ihren
Ängsten oder einem geringen Selbstvertrauen begrenzen. Nehmen Sie Ihr
Wohlbefinden, Ihre Eigenliebe, Ihre Kreativität und damit auch Ihre Gesundheit
in die eigenen Hände: Werden Sie aktiv.
Ich freue mich auf Sie!
Dr. med. Marco Caimi
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